1/12/2010

Animal Print


Auf Taschen, Mänteln und Kissenbezügen kennt man den Animal Print an nicht immer Stilsicheren, oftmals älteren Damen aus jeder noch so kleinen Provinz Deutschlands.
Doch wie kam DAS Renaissance-Beinkleid der Neuzeit, die Leggins, zu ihrem tierischen Outfit?

Dickliche Teenager mit Viskose-Stulpen in Kunstleder-Stiefeletten und Presswurst-Polyesterjacken waren doch sicher nicht die Zielgruppe der Kreativen, die sich des Allrounders Stretchhose bedienten und ihr ein Muster verpassten, das Roberto Cavalli ein Imperium verschaffte.
Man kann sich vorstellen, was in einem Cavalli vorgeht, der zufällig durch die Dortmunder Innenstadt zieht und sein zelebriertes Zebra-Muster an einer oben beschriebenen Pubertierenden Vollschlanken sieht. Man möchte ihm die Augen zuhalten und sich selbst gleich mit.

Man muss dazu sagen, dass Animal Print an sich schon stilsicher kombiniert werden muss, um überhaupt nach etwas auszusehen, was nicht vom Grabbeltisch des Mode-Discounters stammt. Aber ein Kleidungsstück, wie die Print-Leggins, die nun absolut JEDE trägt, die die Modesünden der 80er rückblickend als "so now" bezeichnet, sollte nun wirklich nicht an einer zu langen Kleiderstange hängen...denn nach Konfektionsgröße 38 kann die Dame, die in der tierischen Hose steckt, noch so "sophisticated" sein, wenn kein mindestens knielanges, schwarzes Kleid an ihr hängt ist alles verloren, was offenbar nie da war.

Als äußerst ungünstig wird die Kombination von verschiedenen Animal-Prints an einer Trägerin empfunden. Leopard und Zebra begegnen sich, zu Recht, nicht auf freundschaftliche Art in ihren natürlichen Lebensräumen...wieso sollten sie sich dann im Großstadtdschungel auf den Kurven eines Fashionvictims verstehen?

Richtig kombiniert, wie Louis Vuittons Leo-Print-Schal am wunderschönen Hals der jungen Sienna Miller, mit schlichtem weißen Tank Top, Röhre und Vintage-Lederjacke kann Animal Print ALLES.

Der Rest ist Geschichte.

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