1/20/2010

Bandshirts


Es gab Zeiten, da zeugte ein Band T-Shirt davon, dass sein Träger auf einem Konzert der abgedruckten Kapelle war und für teures Geld ein begrenzt erhältliches Merchandise-Produkt abgegriffen hat. Doch wie kam es, dass mittlerweile AC/DC-Shirts in der Kinderabteilung von H&M hängen und US-Amerikanische Celebrities mit T-Shirts von 60er, 70er und 80er Bands rumlaufen, ohne auch nur einen erschienenen Albumtitel nennen zu können?
Die Verbreitung des Rolling Stones Mundes war dabei nur der Anfang eines Phänomens, das heute soweit verbreitet ist, dass es überhaupt keine Rolle mehr spielt, ob man als Träger des Shirts nun eine Affinität zur dargestellten Kombo hat oder nicht.
The Ramones-Shirts sah man im vergangenen Sommer an jeder zweiten Ecke rumstehen, ob Punk oder nicht...who cares. Spielt doch keine Rolle, dass sie das Produkt einer britischen Subkultur waren und heute kommerziell als T-Shirt-Druck verhökert werden.
Wenn's in diversen Fashion-Discountern hängt, kann's ja nur cool sein. Das gleiche Schicksal erleiden Led Zeppelin, die Stones und Pink Floyd. Wenn die Träger der Shirts ad hoc mit den Namen Syd Barrett, Jimmy Page und Joey Ramone konfrontiert werden leuchten grell neonfarbene Fragezeichen über ihren Köpfen auf und weisen aus größter Entfernung den Weg zum gedankenlosen Fashionvictim.

Es sieht schon süß aus, wenn kleine Jungs in Miniatur-Rockband-Shirts stecken und Mama ihnen dazu ne freche Frisur verpasst hat, aber ist es nicht unter Umständen fragwürdig, die Kurzen unter dem Motto "Dirty Deeds Done Cheap" durch die Weltgeschichte zu schicken?

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